Tauf-Vorbereitung
Liebe Taufeltern und Paten, liebe Leserinnen & Leser !
Mit dieser Seite möchten wir über die Bedeutung der Taufe informieren.
So können die Taufeltern und Paten den Taufgottesdienst besser mittragen und mitgestalten. Hier erfährt man alles, was an praktischen und formalen Dingen hinsichtlich der Taufe bedacht und vorbereitet werden muss.
Bedeutung der Taufe
Als Jesus getauft wurde
Bei der Taufe Jesu heißt es: „Und der Heilige Geist kam in Gestalt einer Taube auf ihn herab.“ Dann hörte man eine Stimme aus dem Himmel rufen: „Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Wohlgefallen.“
Diese Formel wurde von den Menschen damals sofort verstanden. Es war ein „juristisches“ Wort, das immer dann gesprochen wurde, wenn ein Mann ein Kind adoptierte.
Gott selbst also hatte sich mit Jesus in der Taufe verbunden; er nahm ihn an als sein Kind!
Wenn wir heute taufen, bedeutet das genauso: „Gott liebt dich, er vergibt dir und nimmt dich als sein Kind an!“
Aus Martin Luthers Buch „Der Kleine Katechismus“
Das Sakrament der Heiligen Taufe
- Was ist die Taufe?
Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser,
sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot
gefasst und mit Gottes Wort verbunden…. - Was gibt oder nützt die Taufe?
Sie wirkt Vergebung der Sünden, erlöst vom Tode und Teufel und gibt die ewige Seligkeit allen, die es glauben … - Wie kann Wasser solch große Dinge tun?
Wasser tut’s freilich nicht, sondern das Wort Gottes, das mit und bei dem Wasser ist, und der Glaube, der solchem Worte Gottes im Wasser traut.
Denn ohne Gottes Wort ist das Wasser schlicht Wasser und keine Taufe; aber mit dem Worte Gottes ist’s eine Taufe, das ist ein gnadenreiches Wasser des Lebens und ein Bad der neuen Geburt im Heiligen Geist. - Was bedeutet denn solch Wassertaufen?
Es bedeutet, dass der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäuft werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten; und wiederum täglich herauskommen und auferstehen ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor Gott ewiglich lebe.
Erklärung aus dem Ev. Gesangbuch Nr. 803.1
Von Anfang an hat die Kirche die Menschen, die Christen werden und als Christen leben wollen, im Glauben unterwiesen und getauft. Damit folgt sie dem Auftrag Jesu Christi:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,18-20)
Die Taufe ist das verbindliche Zeichen dafür, dass der dreieinige Gott die Getauften als seine Kinder annimmt. Durch die Taufe entreißt er sie der Herrschaft todbringender Mächte und stellt sie unter seinen Schutz und Segen. So werden die Getauften in die Gemeinschaft der Kirche Christi eingegliedert und gehören im Glauben auch untereinander als Schwestern und Brüder zusammen.
In der Taufe von kleinen Kindern kommt in besonderer Weise zum Ausdruck, dass Gottes Heilswille allem menschlichen Entscheiden und Wirken vorausgeht. Dabei ist jedoch vorausgesetzt, dass die heranwachsenden Kinder im Glauben unterwiesen werden und in ihrer Umgebung Menschen haben, die versuchen, als Christen zu leben, und ein gutes Vorbild geben.
Bei der Taufe eines erwachsenen Menschen spricht dieser seine Entscheidung für den christlichen Glauben in einem öffentlichen Bekenntnis vor der Gemeinde selbst aus. Seine Eingliederung in die Kirche Christi kommt sogleich dadurch zum Ausdruck, dass er erstmals am heiligen Abendmahl teilnimmt.
Die Feier der Kindertaufe geht auf die besondere Erfahrung der Eltern ein, die bei der Geburt ihres Kindes dem Wunder des Lebens begegnen. Sie bewegt der Dank für Gottes Schöpfergüte, die Bitte um Schutz und Geleit des Kindes auf seinem Lebensweg und wohl auch das Bangen angesichts der neuen Verantwortung. Deshalb hat die Taufliturgie besonders die Eltern und Paten im Blick.
Die Eltern und Paten werden deshalb ausdrücklich dazu verpflichtet, das Kind zum Glauben an Jesus Christus hinzuführen, für das Kind zu beten und es in der Verantwortung vor Gott zu erziehen.
Eine besondere Segenshandlung ermutigt die Eltern, diese Aufgabe mit Zuversicht zu übernehmen.
Zu Beginn des Taufgottesdienstes wird nach einer Begrüßung und Vorstellung der Auftrag Jesu zur Taufe (s.o.) verlesen. Der Täufling wird mit dem Zeichen des Kreuzes gesegnet. Bei der Kindertaufe werden die Eltern und Paten – etwa mit folgenden Worten – gefragt:
(Eltern:) Euer Kind ist euch als Gabe Gottes anvertraut. Es soll durch die Taufe zu Gott gehören. Wollt ihr das Eure tun, dass in diesem Kind der Glaube an Jesus Christus wachsen kann, und seid ihr bereit, euer Kind in Verantwortung vor Gott zu erziehen, so sprecht: Ja, mit Gottes Hilfe.
(Paten:) Wollt ihr als Glieder der christlichen Gemeinde den Eltern bei der Erfüllung ihrer Aufgabe helfen und für dieses Kind Verantwortung vor Gott übernehmen, so sprecht: Ja, mit Gottes Hilfe.
Dem Kinderevangelium folgt die Segnung des Kindes. Daran beteiligen sich die Eltern und Paten. Mit ihnen betet die ganze Gemeinde das Vaterunser.
Das Kernstück der Taufe besteht aus dem Glaubensbekenntnis und der Taufhandlung. Während der Kopf des Täuflings dreimal in einer für die Umstehenden sichtbaren Weise mit Wasser begossen wird, werden folgende Worte gesprochen: …(Name), ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Unter Handauflegung wird dem Täufling die Gabe des Heiligen Geistes zugesprochen: Der allmächtige Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der dich von neuem geboren hat durch das Wasser und den Heiligen Geist und dir alle deine Sünde vergibt, der stärke dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben. Friede + sei mit dir.
Dem Täufling oder einem Paten kann eine brennende Taufkerze übergeben werden. Sie ist das Zeichen dafür, dass Christus das Licht des Lebens ist.
Bei einer Kindertaufe kann schließlich die Segnung der Mutter oder der Eltern erfolgen.
Als Zeichen der Erinnerung an die Taufe sollte die Taufkerze jedes Jahr am Tauftag sowie an wichtigen Stationen im Leben der Getauften zu Hause angezündet werden. Dabei kann ein Psalm gebetet (z.B. Psalm 23) und ein Tauflied oder ein anderes geistliches Lied gesungen werden. Hilfreich ist, an solchen Tagen auch immer wieder neu den Taufspruch zu bedenken. Ist jemand, der getauft werden will, in Lebensgefahr, darf jeder Christ die Taufe vornehmen.
Taufe – ein Bund für´s Leben
In der Taufe geht es im Grunde wie bei einer Trauung zu, wo sich Mann und Frau für ein ganzen Leben das Jawort geben. In der Taufe verbinden sich auch zwei für das ganze Leben: Gott und Mensch. Gott sagt in der Taufe „JA!“ zum Getauften. Der Täufling gibt darauf ebenso sein Ja-Wort zu Gott.
Bei Säuglingen und kleinen Kindern muss das Jawort des Glaubens von den Eltern und Paten stellvertretend für das Kind ausgesprochen werden. Das setzt natürlich ein gläubiges Elternhaus voraus, in dem regelmäßiges Gebet und häufiger Gottesdienstbesuch zum Leben selbstverständlich dazugehören. Das gilt vor allem auch deshalb, weil das getaufte Baby sein Jawort später bei der Konfirmation nachholen soll; und das kann es nur dann von ganzem Herzen tun, wenn es in den ca. 14 Lebensjahren zuvor durch den prägenden Einfluß der Familie in das Glaubensleben hineinwachsen konnte.
Wie kann eine christliche Erziehung aussehen? In den ersten Jahren z.B. durch regelmäßige Abend- und Tischgebete, das Vorlesen aus Kinderbibeln und die Teilnahme der Kinder am Kindergottesdienst.